
Der Rio+20-Gipfel ist am Freitag in Rio de Janeiro ohne Überraschung und mit zahlreichen Reden zu Ende gegangen. Die Staats- und Regierungschefs verabschiedeten ein 50-seitiges Abschlussdoku- ment mit dem Titel „Die Zukunft, die wir wollen“, das schon am Dienstag abgesegnet worden war. Zahlreiche Nichtregierungs- organisationen äußerten sich enttäuscht über die Ergebnisse des Gipfels. Greenpeace-Direktor Kumi Naidoo bezeichnete Rio+20 als ein „Scheitern von epischen Ausmaßen“. Greenpeace kritisierte, dass es nicht gelungen sei, wichtige Entscheidungen im Kampf gegen den Klimawandel, die Abholzung der Urwälder und die Ausbeutung der Weltmeere zu treffen. Positiver fallen die Einschätzungen zum Kapitel über Landwirtschaft und Ernährung aus. Die kanadische Nichtregierungsorganisation ETC Group bezeichnete es als „Hoffnungsschimmer“, dass das Komitee für Welternährung (CFS) damit betraut wurde, die Staaten auf dem Weg zu nachhaltiger Lebensmittelproduktion und Ernährungssicherheit mit Fortschritts- analysen zu unterstützen. Die Schweizer Stiftung Biovision wertete es als Erfolg, dass Landwirtschaft und Nahrungsketten als zentrales Element im Kampf gegen den Hunger anerkannt wurden: Das klare Bekenntnis zu einer nachhaltigen Landwirtschaft im Abschlussdokument sei ein „Meilenstein“.