
Das Komitee für Welternährung (CFS) darf nicht vor der Agrosprit- Lobby einknicken. Dies fordern über 80 zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter auch Save Our Seeds, in einem offenen Brief anlässlich der Sitzung vom 7.-11. Oktober in Rom, auf der das CFS Empfehlungen zum Thema ‚Agrartreibstoffe und Ernährungssicherheit‘ verabschieden soll. Am Dienstagnachmittag ging ein Runder Tisch zu diesem Thema in die zweite Runde. „Dies ist für das CFS eine wichtige Gelegenheit , um auf überwältigende Beweise zu reagieren, die belegen, dass die künstlich erzeugte Nachfrage nach ‚Bio’sprit das Recht auf Nahrung zu unterminieren droht, da Ernährungsunsicherheit und Land Grabbing verstärkt werden“, so der Brief. Der aktuelle Bericht der Hochrangigen Expertengruppe (HLPE) des CFS zu den Auswirkungen von Agrartreibstoffen auf die Ernährungssicherheit habe bestätigt, dass der ‚Bio’spritboom zu steigenden und schwankenden Lebensmittelpreisen beigetragen und Land Grabbing angeheizt habe. Die Unterzeichner fordern das CFS daher auf, an die Regierungen zu appellieren, alle direkten und indirekten Subventionen und Beimischungsquoten abzuschaffen. Das CFS müsse die Konkurrenz zwischen Biosprit- und Nahrungsmittelproduktion explizit anerkennen, der Hungerbekämpfung Vorrang einräumen, die negativen Folgen für Kleinbauern und indigene Völker hervorheben und anerkennen, dass die Biospritpolitiken ihr eigentliches Ziel, die Reduzierung der Treibhausgasemissionen, verfehlen.