
Der ursprünglich positive Trend der Agrarumweltleistungen der 27 in der OECD zusammengeschlossenen Industriestaaten der Welt hat sich im Verlauf der letzten 30 Jahre deutlich verlangsamt und in Kernbereichen in der letzten Dekade sogar umgekehrt. Das geht aus dem Bericht der Organisation Environmental Performance of Agriculture in OECD Countries hervor.
Positiv vermerkt die OECD, dass die landwirtschaftliche Produktion in diesem Zeitraum zwar um 40 % gestiegen ist, die landwirtschaftliche Nutzfläche jedoch um 10 % abgenommen hat und die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft nur um 4 % gestiegen sind. Diese Fortschritte in Bezug auf die Umweltleistung haben sich jedoch in den letzten 10 bis 15 Jahren verlangsamt und teilweise sogar umgekehrt.

Die Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft in den OECD-Ländern, die zuvor stabil waren, begannen in den 2010er Jahren mit einer durchschnittlichen Rate von 0,4 % pro Jahr zu steigen. Von 1990 bis 2009 seien die Nährstoffüberschüsse durch verbessertes Management und geringeren Düngemitteleinsatz in vielen Ländern deutlich gesunken. Dieser Fortschritt sei jedoch seit 2010 ins Stocken geraten und die Stickstoffbilanz in jüngster Zeit sogar wieder gestiegen. Die bis dahin rückläufigen Ammoniakemissionen der OECD-Länder stiegen seit 2015 um durchschnittlich 2,8 % pro Jahr.
Zwischen 2011 und 2021 blieb die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche in den OECD-Ländern relativ stabil. Allerdings ging das Ackerland durchschnittlich um 0,7 % pro Jahr zurück, während die Weidefläche um 0,4 % anstieg. Die Population der Feldvögel ging in allen 22 der 27 OECD-Länder, die diesen Indikator überwachten, weiter zurück.