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01.08.2024 |

Overshoot: Nachhaltig nutzbare Ressourcen für 2024 sind aufgebraucht

Tagebau
Der Ressourcenhunger der Menschheit ist zu groß (Foto: CC0/Pixabay)

Schon wieder ist Erdüberlastungstag: Nur sieben Monate hat die Menschheit benötigt, um alle für 2024 nachhaltig nutzbaren Ressourcen zu verprassen. Ab dem 1. August beuten wir die natürlichen Ressourcen des Planeten wieder über das regenerierbare Maß hinaus aus und leben über unsere Verhältnisse beziehungsweise auf Kosten künftiger Generationen. Das verkündet das „Global Footprint Network (GFN)“, eine internationale Forschungsorganisation, die den Termin jedes Jahr basierend auf Daten der National Footprint and Biocapacity Accounts neu berechnet. Diese werden von der York University, Toronto und der Footprint Data Foundation produziert und stützen sich auf UN-Zahlen, ergänzt um Datensätze aus noch aktuelleren Fachpublikationen, wobei für jedes Land pro Jahr etwa 15.000 Datensätze einbezogen werden. Zur Berechnung des Tages werden zwei Größen gegenübergestellt: die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Treibhausgasemissionen und andererseits der ökologische Fußabdruck – der Bedarf an Acker-, Weide- und Bauflächen, die Entnahme von Holz, Fasern (Baumwolle) oder Fisch, aber auch der CO2-Ausstoß und die Müllproduktion. Unterm Strich hat die Menschheit seit über 50 Jahren ein enormes ökologisches Defizit angesammelt und lebt aktuell so, als stünden 1,75 Planeten zur Verfügung. „Diese Übernutzung ist möglich, weil die Menschen mehr entnehmen können, als sich erneuert, wodurch das natürliche Kapital erschöpft wird“, erklärt das GFN in einer Pressemitteilung. „Die Folgen der ökologischen Übernutzung zeigen sich in der Abholzung von Wäldern, Bodenerosion, dem Verlust der Artenvielfalt und der Anreicherung von Kohlendioxid in der Atmosphäre, was zu häufigeren extremen Wetterereignissen und einer Reduzierung der Nahrungsmittelproduktion führt.“

2023 fiel der Earth Overshoot Day auf den 2. August. Doch selbst wenn das Datum konstant bleibt, steigt der Druck auf den Planeten weiter an, da sich die Schäden der Überschreitung mit der Zeit akkumulieren, so das Netzwerk. Das GFN berechnet den ökologischen Fußabdruck und die Biokapazitätskennzahlen aller Länder auch rückwirkend jährlich neu, wodurch sich die Termine vergangener Erdüberlastungstage aufgrund neuer Daten ändern können. Seit 1971 rückte das Datum jedenfalls im Kalender immer weiter nach vorne, wenn auch zuletzt nicht mehr ganz so rasant. Der erste Erdüberlastungstag war am 25. Dezember 1971. In den 90er Jahren lag er im Oktober und 2005 erstmals Ende August. Seither liegt der Termin in den ersten Augusttagen mit einem Ausreißer in 2020, als der Tag erst am 16. August anstand, was einem Rückgang der Ressourcennutzung in der ersten Jahreshälfte aufgrund der pandemiebedingten Lockdowns geschuldet war. Das Netzwerk veröffentlicht auch nationale Erdüberlastungstage für einzelne Länder, die zum einen dadurch bedingt sind, wie viele natürliche Ressourcen jedes Land zur Verfügung hat als auch, wie hoch der Verbrauch ist. Die Daten hierzu beruhen noch auf der Ausgabe der National Footprint and Biocapacity Accounts von 2023. Demnach hat Spitzenreiter Katar schon am 11. Februar die nachhaltig nutzbaren Ressourcen verbraucht, gefolgt von Luxemburg am 20. Februar. Der Erdüberlastungstag der USA etwa fiel auf den 14. März, der Dänemarks auf den 16. März und in Deutschland war es am 2. Mai soweit. Einige Länder gehen sparsam mit ihren Ressourcen um, sodass sie gar keinen nationalen Erdüberlastungstag haben. Das GFN stellt auch dar, wie viele Planeten es rein rechnerisch benötigt, wenn weltweit so gewirtschaftet würde wie in einem bestimmten Land. Die USA haben dabei einen besonders verschwenderischen Umgang mit den natürlichen Ressourcen: Wäre alle so ressourcenhungrig wie die US-Bürger*innen im Schnitt, dann wären 5 Erden notwendig. Australien verbraucht 4,7 und Russland 3,3 Planeten. Deutschland kommt auf 3 Erden – Indien hingegen nur 0,7.

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