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29.12.2014 | permalink
Pestizide: US-Konzern Dole entschädigt erkrankte Plantagenarbeiter

Nach 40 Jahren entschädigt der US-amerikanische Bananenproduzent Dole 1700 ehemalige Plantagenarbeiter in Nicaragua, die durch den Einsatz von Pestiziden schwere Gesundheitsschäden davontrugen. „Die Auszahlungen werden bald getätigt“, gab Humberto Hurtado, Sprecher der Dole Food Company in Nicaragua, am Freitag bekannt. Die Arbeiter waren in den 1970er Jahren auf den Bananenplantagen des Konzerns massiv dem Pestizid Dibromochloropropan (DBCP) ausgesetzt, das unter anderem von Dow Chemical unter dem Namen Fumazone oder von Shell mit dem Markennamen Nemagón vertrieben wurde und Fadenwürmer bekämpfen sollte. Die Pflanzenschutzmittel führten bei den Landarbeitern zu Unfruchtbarkeit, Krebs, Hautkrankheiten sowie Lungen-, Leber- und Nierenschäden. Die genaue Entschädigungssumme ist nicht bekannt, die Höhe der Zahlungen richtet sich nach der Schwere der Gesundheitsschäden. Die 1700 nun begünstigten Arbeiter gehören zu einer Gruppe von insgesamt 4150 Bananenarbeitern aus verschiedenen Verwaltungsbezirken des Landes, die Dole im Jahr 2004 aufgrund physischer und psychischer Schäden verklagt hatten. Die Forderungen der restlichen Arbeiter werden in einem zweiten Schritt verhandelt. „Ich hoffe, dass die gesamte Gruppe eine Entschädigung enthält, denn mir liegt für jeden ehemaligen Arbeiter eine Akte mit psychologischen, urologischen und psychiatrischen Gutachten vor, welche die Schäden und Beeinträchtigungen belegen, die sie durch den Einsatz von Nemagón und Fumazone erlitten haben“, sagte Antonio Hernández Ordeñana, der Anwalt der Gruppe. Wegen der Verwendung gefährlicher Substanzen auf seinen Feldern hatte der weltweit größte Obstproduzent Dole in den vergangenen Jahren bereits Tausende ehemalige Arbeiter in Zentralamerika entschädigt, zuletzt im Oktober 2013.