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25.11.2014 | permalink
Schulessen in Deutschland: Fleisch in Massen, Gemüse in Maßen

In deutschen Schulen kommt zu viel Fleisch und zu wenig Gemüse auf den Teller. Das zeigt eine Studie zur Schulverpflegung, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wird. Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hat die Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften den Schulköchinnen und -köchen über die Schulter geschaut. „Nach wie vor kommt Fleisch noch zu häufig in den Gerichten vor“, zitiert die Welt vorab aus der Studie. Rund die Hälfte der untersuchten Speisepläne umfasse zu wenig Gemüse und zu viele Süßspeisen. Damit entsprachen sie nicht den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die zu ausgewogener und überwiegend pflanzlicher Kost mit reichlich Getreideprodukten und Kartoffeln sowie viel Obst und Gemüse rät. Auch die Vielfalt auf den Tellern kommt zu kurz: Nur in 16% der Grundschulen und 27% der weiterführenden Schulen können die Kinder und Jugendlichen zwischen mehr als zwei Gerichten wählen. In jeder zweiten Grundschule ist sogar nur ein Menu im Angebot. In nur 39% der Schulen steht für die Mittagspause mehr als eine Dreiviertelstunde zur Verfügung, wie es die DGE-Standards empfehlen. Für die Studie befragten die Forscher deutschlandweit über 1500 Schulleitungen, 212 Schulträger und mehr als 12.000 Schüler im Primar- und Sekundarbereich. Die Folgen einer unausgewogenen Ernährung mit zu viel Fett und Zucker sind in Deutschland bereits unübersehbar: 15% aller Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig, 6% der Kinder gelten gar als fettleibig.