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21.08.2014 | permalink
Bericht warnt vor Folgen des Klimawandels für Südasiens Landwirtschaft
Der Klimawandel wird Südasien in den nächsten Jahrzehnten hart treffen und der Landwirtschaft erhebliche Einbußen bescheren, warnt die Asiatische Entwicklungsbank am Dienstag in einem Bericht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von sechs Ländern - Bangladesch, Bhutan, Indien, die Malediven, Nepal und Sri Lanka - werde infolge des Klimawandels im Schnitt bis 2050 um 1,8% jährlich schrumpfen und bis Ende des Jahrhunderts um 8,8% einbrechen, wenn die Menschheit nicht entschlossen gegensteuert. Höhere Temperaturen werden sich für die Landwirtschaft insgesamt negativ auswirken und nur in einigen Gegenden der Region Vorteile für die Bauern bringen. Bis 2080 könnte die Reisproduktion in Nepal um 16% wachsen, während sie in Bangladesch, Bhutan, Indien und Sri Lanka jährlich 23% sinken könnte. Veränderte Niederschläge machen Missernten wahrscheinlicher und gefährden so die Ernährungssicherheit in Südasien. Dort ist die Landwirtschaft von großer wirtschaftlicher Bedeutung: In Bangladesch erwirtschaftet sie 20% des BIP und beschäftigt 48% der Arbeitskräfte. Auch Indien drohen wirtschaftliche Einbußen von bis zu 8,7% des BIP bis 2100 durch die globale Erwärmung. „Die Landwirtschaft bietet dem Großteil der ländlichen Bevölkerung Indiens Arbeit und die Sicherung ihrer Existenz. Veränderte Temperaturen und Regenfälle sowie mehr Fluten und Dürren infolge des Klimawandels hätten verheerende Folgen für die Ernährungssicherheit, das Einkommen und das Leben der Menschen“, warnte Bindu Lohani von der Asiatischen Entwicklungsbank. Doch der Bericht nennt auch Anpassungsmaßnahmen: Effizientere Bewässerung, die Anpassung des Aussaat-Zeitpunkts und die Diversifizierung der angebauten Pflanzen könne Abhilfe schaffen. Vielversprechend in Zeiten des Klimawandels sei auch das System of Rice Intensification, eine Reisanbaumethode, die weniger Wasser und Saatgut erfordert und die Erträge im Schnitt verdopple oder verdreifache.