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31.01.2013 |

Mit Gates und der Agrarindustrie gegen den Hunger

Aigner und Gates
Aigner und Gates wollen den Kampf gegen Hunger verstärken (Foto: BMELV/Wernicke)

Die Bundesregierung will im Kampf gegen den Hunger auf die Unterstützung von Bill Gates und der Agrarindustrie setzen. Bundes- landwirtschaftsministerin Ilse Aigner und Entwicklungsminister Dirk Niebel empfingen den Vorsitzenden der Bill & Melinda Gates Stiftung in Berlin, um die Kooperation in der Hungerbekämpfung zu stärken. „Wir müssen neue Wege finden, die landwirtschaftlichen Produktions- methoden an die Bedingungen in Entwicklungsländern anzupassen. Die Kleinbauern benötigen Unterstützung in Form von Wissen, standortangepasstem Saatgut und angepasster Infrastruktur“, erklärte Aigner am Montag. Zahlreiche NGOs reagierten skeptisch auf den Besuch: „Die Gates Stiftung ist bekannt dafür, dass sie etwa den weltweit agierenden Gentechnikkonzern Monsanto unterstützt und die Grüne Revolution erneut aufleben lassen will“, kritisierte die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Dies komme einer Förderung der industriell ausgerichteten Landwirtschaft und häufig auch von deutschen Agrarunternehmen gleich, „die Düngemittel, Pestizide oder Hochleistungssaatgut herstellen und dafür immer neue Absatzmärkte suchen“, stellte der AbL-Bundesvorsitzende Bernd Voß klar. Dirk Niebel, Bill Gates und Vertreter von Agrarunternehmen, wie Bayer CropScience-Vorstandschef Liam Condon, kündigten am Dienstag auf einer Pressekonferenz an, 80 Millionen Euro für die Hungerbekämpfung bereitzustellen. Davon steuern das BMZ und die Gates-Stiftung je 20 Millionen bei. Die Menschenrechtsorganisation FIAN deutete das Treffen als „Zeichen für die Umstrukturierung des Entwicklungsministerium hin zu einer Interessensvertretung der deutschen und internationalen Agrarindustrie.“ Minister Niebel solle besser „Vertreter der Hungernden, der Kleinbauern, Indigenen und Hirtenvölker einladen und sich von deren Strategien zur Hungerbekämpfung inspirieren lassen.“

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