Nachricht
20.09.2013 | permalink
UNCTAD-Bericht fordet Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft
Die grundlegende Transformation der Landwirtschaft gehört zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts lautet die Kernaussage des ‚Trade and Environment Review 2013‘, das die Welthandels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (UNCTAD) am Mittwoch veröffentlichte. Eine Abkehr von der industriellen Agrarproduktion mit ihren Monokulturen und der hohen Abhängigkeit von Kunstdünger und Pestiziden sei vonnöten – hin zu „einem Mosaik nachhaltiger Produktionssysteme, die die Produktivität von Kleinbauern verbessern und ländliche Entwicklung fördern“, sowie einer regionaler geprägten Lebensmittelerzeugung. Der Bericht, an dem mehr als 50 Experten aus aller Welt beteiligt waren, soll ein Weckruf sein: Der Klimawandel wird enorme Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben, besonders in Subsahara-Afrika und Südasien. Eine verlangsamte Steigerung der Agrarproduktion bei einer stetig wachsenden Weltbevölkerung, Dürren, explodierende Lebensmittelpreise und der zunehmende Druck auf Ackerland werden das Hungerproblem weiter verschärfen. „Das aktuelle System der industriellen Landwirtschaft (...) lässt immer noch rund eine Milliarde Menschen an Unterernährung und Armut leiden“, schreibt UNCTAD-Sekretär Ulrich Hoffmann. Und das, obwohl schon heute genügend Kalorien produziert werden, um 12-14 Milliarden Menschen zu ernähren. Daher müsse die Priorität darauf gesetzt werden, dass Kleinbauern sich selbst versorgen können oder ein ausreichendes Einkommen durch die Landwirtschaft erzielen können, um sich Lebensmittel zu kaufen. Die Botschaften des Weltagrarberichts scheinen nicht ungehört verhallt zu sein...