Kolumbiens Bauern protestieren gegen Freihandelsabkommen

Straßenblockaden gegen die kolumbianische Agrarpolitik (Foto: Edison Sánchez/flickr)

Nach anhaltenden Bauernprotesten in Kolumbien hat sich die Regierung von Präsident Juan Manuel Santos bereit erklärt, mit Bauernvertretern in Dialog zu treten. In dem südamerikanischen Land machen Landarbeiter und Bauern seit dem 19. August mit Straßenblockaden und Demonstrationen auf ihre missliche Lage aufmerksam. Am Sonntag gingen allein in der am stärksten betroffenen Provinz Boyacá Hunderttausende auf die Straße. Ihre Kritik richtet sich insbesondere gegen die Freihandelsabkommen mit den USA und der Europäischen Union, durch die der kolumbianische Markt mit billigen Importprodukten überschwemmt werde, während die Kosten für Dünger und Treibstoffe immer teurer werden. Angeführt wurden die Proteste von Kaffee- Milch-, Reis- und Kartoffelbauern, die beklagen, mit ihren Produkten keinen Gewinn mehr erzielen zu können. Sie forderten Mindestpreise für gewisse landwirtschaftliche Erzeugnisse, Preissenkungen für Betriebsmittel und verbesserten Zugang zu Land für Kleinbauern. „Wir überlassen Kolumbien nicht den Großfarmern oder multinationalen Konzernen, die unser Land an sich reißen“, sagte Eberto Díaz von der Bauernorganisation Mesa Nacional de Interlocución Agraria, die die Proteste koordiniert. Den Landwirten haben sich teilweise auch LKW-Fahrer, Bergarbeiter sowie Mitarbeiter im Bildungs- und Gesundheitswesen angeschlossen. Während Präsident Santos am Sonntag die Existenz der Bauernproteste noch abstritt, begannen heute erste Gespräche zwischen Ministern seiner Regierung und Bauernvertretern.

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