
Am 7. April hat Deutschland dieses Jahr den so genannten Fish Dependence Day erreicht, ab dem der von den Bundesbürgern verzehrte Fisch rechnerisch aus auswärtigen Gewässern stammt. Dies geht aus einem aktuellen Bericht der europaweiten Kampagne OCEAN2012 hervor, der für alle Mitgliedstaaten den Selbstversorgungsgrad berechnet. Mit einem jährlichen Fischkonsum von 15 Kilogramm pro Kopf sind die legalen Fangmengen der deutschen Fischer bereits jetzt erreicht. Daher wiesen die deutschen Mitgliedsverbände der Kampagne auf die Notwendigkeit hin, die zügige Erholung der EU-Fischbestände zu fördern, wozu nachhaltige Fanggrenzen vonnöten sind. Eine stärkere Selbstversorgung des europäischen Marktes mit Fisch würde sich aber auch im Süden auswirken: „Die EU und Deutschland verursachen als weltgrößter Importmarkt für Fisch zugleich die Überfischung der Weltmeere und vergrößern so die Misere an den Küsten einiger Entwicklungsländer“, so Francisco Mari, Fischereiexperte des kirchlichen Hilfswerks Brot für die Welt. Damit trage der Konsum von importiertem Fisch zur Verschärfung von Hungerkrisen im globalen Süden bei.