EU-Umweltausschuss votiert für reduzierte Agrosprit-Quote

Platz für Palmölplantagen: Gerodeter Torfwald in Malaysia (Foto: Wakx/flickr)

Der Umweltausschuss des Europaparlaments hat sich für eine Begrenzung des Einsatzes konventioneller Agrartreibstoffe ausgesprochen. Eine klare Mehrheit der Abgeordneten votierte am Donnerstag dafür, dass Agrosprit aus Lebensmittel- und Energiepflanzen bis 2020 nur noch 5,5 Prozent der Energie im Transportsektor ausmachen dürfen. Stattdessen soll das 10-Prozent-Ziel aus der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie mit dem raschen Übergang zu Agrartreibstoffen der zweiten Generation aus Algen oder Abfällen erreicht werden. Zudem sollen die Klimawirkungen sogenannter indirekter Landnutzungsänderungen (ILUC) – die Verdrängung der Lebensmittelproduktion auf neu gerodete Flächen durch den Anbau von Energiepflanzen – ab 2020 in die Berechnung der Treibhausgasemissionen in die EU-Richtlinie zur Kraftstoffqualität einfließen. „Der Einsatz von Agrokraftstoffen bringt für das Klima keine Vorteile, führt aber zu erheblichen Schäden in der Natur und verschärft das globale Hungerproblem. Es war höchste Zeit, dass die EU endlich ihre Kraftstoffpolitik revidiert“, kommentierte Kathrin Birkel, Agrosprit-Expertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland die Entscheidung. Das Gesetz ist noch nicht in trockenen Tüchern: Im September muss das Europäische Parlament im Plenum über den Vorschlag abstimmen.

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