Steigende Lebensmittelpreise: G20 will weiter abwarten

Hohe Lebensmittelpreise: G20 wartet ab (Foto: YoYoH/flickr)

Angesichts steigender Lebensmittelpreise haben die G20-Staaten entschieden, bis zur Veröffentlichung neuer Ernteprognosen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) im September keine Maßnahmen zu ergreifen. In einer Telefonkonferenz am Montag sprachen Frankreich, die USA und Mexiko, das derzeit die G20- Präsidentschaft innehat, mit mehreren UN-Organisationen über die starken Preisanstiege. Dürren in den USA und der Schwarzmeer-Region hatten Ängste geschürt, es könne zu einer neuen Nahrungs- mittelkrise wie 2007/2008 kommen. Nach Ansicht der G20 sei „die gegenwärtige Marktsituation beunruhigend“, aber aufgrund stabiler Reispreise sei „die globale Ernährungssicherheit nicht bedroht“, teilte gestern das französische Landwirtschaftsministerium mit. Die Telefonkonferenz sollte über die Einberufung des ‚Rapid Response Forum’ entscheiden, ein politisches Gremium im Rahmen des Frühwarnsystems ‚Agricultural Market Information System’, das die G20 letztes Jahr gründete, um auf Marktunregel- mäßigkeiten reagieren zu können. Bis der USDA-Bericht am 12. September erscheint, wird jedoch keine Krisensitzung einberufen. Am Montag hatte der Generaldirektor der Welternährungsorganisation FAO die G20 zu koordiniertem Handeln aufgerufen. Er empfahl den Verzicht auf einseitige Exportverbote, das Anlegen nationaler Reserven für Grundnahrungsmittel, die Aussetzung der Agrar- treibstoffproduktion aus Mais sowie den Griff zu alternativen Nahrungsmitteln wie Bohnen und Maniok.

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