Leere Worte, leere Mägen: Bericht kritisiert Politik der Hungerbekämpfung

Egal wie man rechnet - der Anteil der Hungernden bleibt zu hoch (Grafik: IFPRI)

Das Internationale Forschungsinstitut für Agrar- und Ernährungspolitik (IFPRI) hat in einem letzte Woche veröffentlichten Bericht eine negative Bilanz über die Erfolge bei der weltweiten Hungerbekämpfung gezogen. Mit den bisherigen „lauwarmen Versprechen und nicht erfüllten Zusagen wird die internationale Gemeinschaft das Millenniumsziel, den Anteil der Hungernden an der Weltbevölkerung bis 2015 zu halbieren, nicht erreichen“, mahnte IFPRI-Direktor Shenggen Fan. Und dies trotz neuer Zahlen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN, die aufgrund veränderter Berechnungsmethoden mit 870 Millionen chronisch unterernährter Menschen optimistischer ausfallen als bisherige Schätzungen. Der Bericht warnt zudem, dass die Nahrungsmittelpreise auch 2013 weiter hoch bleiben werden. Ursachen seien neben Dürren im vergangenen Jahr auch politische Fehlentscheidungen wie Exportverbote. Das IFPRI kritisiert des Weiteren die Agrarpolitik der USA und EU, die mit hohen Subventionen – wenn auch indirekter Natur – ihren Landwirte ermögliche, mehr zu produzieren, was zu Marktverzerrungen führe und die landwirtschaftliche Produktion in Entwicklungsländern unterlaufe. Angesichts künftiger Risiken für die Ernährungssicherheit, wie Wetterextremen, Konflikten und schwankenden Lebensmittelpreisen, sei mehr technische und finanzielle Hilfe der Industrieländer vonnöten. Daher „ist es nun an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen“, betonte Shenggen Fan.

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