Dänemark sagt Lebensmittelverschwendung den Kampf an

Mindestens haltbar führt Verbraucher häufig in die Irre (Foto: Anna Fuster/flickr)

Dänemark will mit einer klareren Kennzeichnung der Verschwendung von Lebensmitteln einen Riegel vorschieben. Wie das Kopenhagener Landwirtschaftsministerium letzte Woche bekannt gab, landen in dänischen Haushalten jedes Jahr Lebensmittel im Wert von umgerechnet 1.343 Euro nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums in der Tonne. Dies liege daran, dass viele Verbaucherinnen und Verbraucher nicht wüssten, dass die meisten Produkte auch noch nach Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar seien. Dem dänischen Landwirtschaftsministers Dan Jørgensen zufolge sende die Aufschrift „Mindestens haltbar bis“ eine falsche Botschaft aus und soll künftig durch den in anderen Ländern wie Spanien und Finnland bereits benutzen Hinweis „best before“ ergänzt werden. Bei langfristig haltbaren Produkten wie Nudeln oder Keksen, bei denen kein Gesundheitsrisiko besteht, soll der Hinweis „mindestens haltbar bis“ ganz entfallen. Zudem will der Minister die Bürger animieren, ihre Sinne einzusetzen, denn wenn die Milch rieche wie immer, könne man sie auch noch verwenden. Dänemark steht mit dieser Position nicht alleine da. Auch die Niederlande, Schweden und Deutschland unterstützen einen Vorschlag, EU-weit die Liste der Lebensmittel auszuweiten, für die kein Mindesthaltbarkeitsdatum mehr aufgedruckt werden muss. Nach Angaben der Kommission landen in der EU jedes Jahr 100 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll – ein Drittel der verbrauchten Menge. Darunter befinden sich viele Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.

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