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04.07.2016 |

Mehr Einkommen, vergleichbare Erträge: Bio toppt konventionelle Landwirtschaft in den Tropen

Kolben
Maiskolbenvermessung (Foto: Peter Lüthi, Biovision)

Der Ökolandbau erzielt in den Tropen nicht nur vergleichbare Erträge, sondern beschert Kleinbauern auch ein höheres Einkommen als die konventionelle Landwirtschaft. Das zeigt eine Langzeitstudie des Forschungsinstituts für Biologische Landwirtschaft (FiBL) in Kenia, die seit 2007 mit Partnern vor Ort in Thika und Chuka durchgeführt wird. Der Systemvergleich (SysCom) vergleicht nicht Äpfel mit Birnen, sondern konventionelle und biologische Systeme mit hohem externen Inputs wie Bewässerung oder (Bio)pestiziden sowie konventionell und ökologisch bewirtschaftete Felder, die mit den Ressourcen vor Ort auskommen müssen. Nach fünf Jahren erzielten die Biolandwirte dank der geringeren Produktionskosten und der höheren Marktpreise für biologisch angebaute landwirtschaftliche Erzeugnisse höhere Erträge, die sich nach dem sechsten Jahr auf stolze 53% beziffern ließen. Beim Vergleich der input-intensiven Systeme konnte der Ökolandbau schon im zweiten Jahr mit den Erträgen der konventionellen Landwirtschaft mithalten. Auf den Feldern, die ohne externe Inputs auskommen mussten, waren die Erträge in Thika bei reinem Maisanbau im Ökolandbau geringer, doch in Mischkultur mit Bohnen lagen sie gleichauf. In Parallelstudien beim Baumwollanbau in Indien und der Kakaoproduktion in Bolivien führte der biologische Ansatz zu ähnlich positiven Ergebnissen. Neben der verbesserten Bodenfruchtbarkeit sei ein weiterer Vorteil der biologischen Landwirtschaft für die Menschen, dass der Verzicht auf Chemie sich positiv auf natürliche Ökosysteme und auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirke. „Die Studie zeigt ganz eindeutig, dass der biologische Ansatz in den Tropen eine sinnvolle Strategie ist, zu deren wesentlichen Herausforderungen die Verbreitung des nötigen Wissens und die Ausbildung biologischer Landwirte zählen“, betont FiBL. Zusätzlich zur der noch bis 2019 laufenden Langzeitstudie werden daher auf den Bauernhöfen unter Beteiligung der Landwirte Praktiken für nachhaltigen Landbau entwickelt und gefördert, die an die jeweiligen örtlichen Bedingungen angepasst sind. Gemeinsam mit den Bauern und anderen Interessengruppen werden auf Versuchsfelder unterschiedliche innovative Praktiken ausprobiert und ausgewertet, zum Beispiel die Push-Pull-Methode im Maisanbau. (ab)

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