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24.09.2013 | permalink
ILO: Kinderarbeit nimmt ab, Landwirtschaft bleibt Hauptsektor
Weltweit schufteten im letzten Jahr 168 Millionen Kinder mehrere Stunden täglich statt zur Schule zu gehen, die meisten von ihnen in der Landwirtschaft. Das ist das Ergebnis eines am Montag veröffentlichten Berichts der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu Fortschritten im Kampf gegen die Kinderarbeit. Die Zahl der Kinderarbeiter hat sich seit dem Jahr 2000 weltweit um ein Drittel reduziert, jedoch muss immer noch jedes zehnte Kind zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten, die Hälfte von ihnen unter besonders gefährlichen Bedingungen. Die deutlichsten Rückgänge in absoluten Zahlen registrierte die Region Asien und Pazifik, während in Subsahara-Afrika nur leichte Fortschritte erzielt wurden und immer noch jedes fünfte Kind arbeiten muss. Rund 59% der Kinderarbeit findet in der Landwirtschaft statt, häufig auf Familienbetrieben. „Dass viele Kinder unter Tage oder in Steinbrüchen arbeiten, ist glücklicherweise schon sehr bekannt. Die vielen Kinder auf den Feldern finden dagegen noch wenig Beachtung“, sagte ILO-Pressesprecherin Nicola Liebert der Berliner Zeitung. Dabei seien sie dort zahlreichen Gefahren ausgesetzt, zum Beispiel beim Ausbringen von Pestiziden. Doch auch wenn die Bekämpfung der Kinderarbeit in der Landwirtschaft eine Priorität bleiben muss, dürfen die Anstrengungen zur Reduzierung der Zahl an Kinderarbeitern im Dienstleistungssektor und der Industrie nicht vernachlässigt werden, so der Bericht.